Handwerk und Vermögensberatung haben viel gemeinsam: Sie brauchen einen klaren Plan.
Symptomatisch für das digitale Zeitalter waren unlängst Kunden bereit, für ein Wasser – nur in einer anderen Flasche – dreimal mehr zu bezahlen! Und alles nur darum, weil eine Influencerin diese neue Flasche gestaltet hatte? Wohlverstanden, nicht ein neues Produkt! Reicht das künftig wirklich langfristig aus, dass nachhaltig mehr Wasser getrunken wird? Sind solche «It-Pieces» – also dann, wenn ein Mineral im Supermarkt plötzlich zwölf Franken kostet und auch gekauft wird – gut für die Gesellschaft? Diese Geschichte wirft Fragen auf: Vor allem die, wer zahlt solche Preise? Denn bei nüchterner Betrachtung wurde ja lediglich ein cooles Zugpferd für eine Sonderedition eingespannt, so dass «vollkommen normales Mineralwasser plötzlich trendy» ist. Wir erklären, warum diese Entwicklung eine gewisse Gefahr darstellt! Denn wenn die Gesellschaft wohl noch einen Preis kennt, aber nicht mehr die Werte, lauern neue Gefahren. Darum passt an dieser Stelle eine kleine Geschichte über Handwerk, vor dem die Digitalisierung zwar keinen Halt macht, das aber umso mehr in erster Linie ein Top-Produkt abliefern will: Willkommen bei Sprüngli!
Sprüngli am Paradeplatz
1859 sicherten sich David Sprüngli und sein Sohn Rudolf am noch wenig frequentierten Zürcher Paradeplatz eine Liegenschaft, weil sie hofften, dass hier der Bahnhof gebaut würde. Dies war dann zwar nicht der Fall – was der Familie Sprüngli wohl einige schlaflose Nächte bescherte. Doch bald setzte rund um den Paradeplatz eine rege Bautätigkeit ein. Glücklicherweise entwickelte sich sodann die vorbeiführende Bahnhofstrasse zu einer der renommiertesten Einkaufsmeilen der Welt. Heute gilt Sprüngli am Paradeplatz als eine der besten Adressen für feine Confiserie- und Konditoreiwaren sowie Schokoladenspezialitäten und ist beliebter Treffpunkt an der Zürcher Bahnhofstrasse.
Wohl kaum ein Fan von Schweizer Schokolade hat nicht irgend eine Erinnerung an ein persönliches Erlebnis mit der Confiserie Sprüngli. Kein Wunder, denn die Confiserie Sprüngli verwöhnt seit über 180 Jahren ihre Kundinnen und Kunden mit erlesenen Köstlichkeiten. Für viele ist dabei das «luftig-leichte Luxemburgerli» sogar ein Sinnbild für einen Zürichbesuch geworden. Andere schwärmen von der einmaligen Gaumenfreude der hausgemachten Pralinés, Torten oder den hausgemachten Sandwiches und Desserts. Menschen auf der ganzen Welt kommen ins Schwärmen und assoziieren mit Sprüngli Leidenschaft, handwerkliche Confiseriekunst oder einfach Genuss auf höchstem Niveau.
Sprich, die Produkte selbst, die damit verbundenen Produktinnovationen – immer in Kombination mit dem einwandfreien Service – haben über die vielen Jahre eine starke Marke geformt. Wohl darum steht diese Marke heute für einen klaren, nachvollziehbaren Mehrwert.
Selbstverständlich erachtet dabei auch die Confiserie Sprüngli Werbung als unerlässlich. Sich stets bei den Kunden in Erinnerung zu rufen, davor ist nicht einmal eine «Weltmarke» gefeit. Doch bei der Confiserie Sprüngli stehen die Produkte vor Kommunikation und Design. Denn das fortwährende, klare Markenversprechen zur Qualität, Frische, Natürlichkeit und Nachhaltigkeit bestimmt die Positionierung in der Gedankenwelt der Kunden. Und genau diese Philosophie begann schon vor über 180 Jahren und es verlangt immer noch die gleiche Disziplin und Geduld, die Marke über «wahre Substanz» weiterzuführen.
Dass sich die Confiserie Sprüngli über sechs Generationen und bald zwei Jahrhunderte hinweg so erfolgreich entwickeln konnte, lag insbesondere auch daran, dass das Unternehmen wegen genau diesem Credo nie stehen geblieben ist und sich so laufend weiter-entwickelt hat. Darum gehört das traditionsreiche Schweizer Familienunternehmen Sprüngli heute zu den renommiertesten Confiserien Europas.
«Eine starke Marke ist das wichtigste Kapital eines Unternehmens.
Sie schafft Vertrauen und wird von den Kunden mit einer Anzahl fassbarer,
emotionaler und charakteristischer Aspekte in Verbindung gebracht.»
Schon als David Sprüngli 1836 an der Marktgasse in Zürich die Confiserie Sprüngli & Fils eröffnete, war Qualität sein Anspruch. Und schon ab 1845 gehörte Sprüngli zu den Pionieren der Schweizer Schokoladeproduzenten und war massgeblich daran beteiligt, den noch heute bestehenden guten Ruf der Schweizer Schokolade – als Beste der Welt – zu begründen.
1836 eröffnete David Sprüngli an der Marktgasse in Zürich die Confiserie Sprüngli & Fils.
Richard Sprüngli, der die Confiserie Sprüngli von 1956 bis 1994 in fünfter Generation leitete und ihr sogar bis 2003 als Präsident des Verwaltungsrats vorstand, konnte wohl auf der gleichen, gesunden Basis die Entwicklung mit unkonventionellen Ideen, aber klaren Prinzipien weiter vorantreiben. Als Visionär begann er die Expansion des Vertriebs mit Verkaufsgeschäften in den neu entstehenden Einkaufszentren und Ladenpassagen in den 1970er-Jahren. Er war es, welcher nicht nur den Ausbau des weltweiten Versandhandels forcierte und das Sortiment laufend an neue Essgewohnheiten ausrichtete, sondern auch Rezepte verfeinerte und gleichzeitig die Qualitätssicherung nachhaltig etablierte.
Heute wird das traditionsreiche Familienunternehmen in sechster Generation von Milan und Tomas Prenosil geführt. Auch unter ihnen wird immer noch mit viel Tradition und noch mehr Handarbeit in Dietikon produziert. Mittlerweile werden die Luxemburgerli, Pralinés, Sandwiches und Desserts aber bereits in 24 eigenen Geschäften in der Schweiz verkauft: Von Genf über Basel, Bern, Zug, Zürich sowie am Flughafen Zürich, über Winterthur bis St. Gallen. Selbstverständlich sind die vielen Spezialitäten aus den Sprüngli-Verkaufsgeschäften längst auch via Onlineshop erhältlich. So lassen sich die beliebten Köstlichkeiten auch einfach als Geschenk zum Geburtstag für Familie, Freunde und Bekannte ins Ausland schicken. Darüber hinaus hält die Confiserie Sprüngli für jeden Anlass Ideen bereit und erfüllt von der individuellen Pralinés-Schachtel bis zum kompletten Dessert-Buffet auch spezielle Wünsche für Private und Firmen.
Tomas Prenosil
Die Neffen von Richard Sprüngli, Milan und Tomas Prenosil, übernahmen 1994 das Geschäft. Tomas Prenosil trat nach seiner Promotion zum lic. iur. an der Universität Zürich in die Firma seines Onkels ein. Während zehn Jahren leitete er den Produktionsbetrieb und wurde 2003 zum CEO und Delegierten des Verwaltungsrates ernannt. Zusammen mit seinem Bruder führt er heute den Familienbetrieb in sechster Generation.
Seit 2014 ist die Confiserie Sprüngli auch in Dubai vertreten. 2018 folgte ein neuer Standort in der «Dubai Mall» sowie ein exklusives Boutique & Café, in Abu Dhabi.
Apropos 2018: Im grossen Ranking des Choco Guide 2018 wurde die Confiserie Sprüngli mit dem 1. Platz, für das beste Café ausgezeichnet. Bewertungskriterien waren Ambiente, Service, Qualität, Angebot, Frische und Innovation. Sprich, mehr denn je entscheidet ein integriertes und erlebbares Marken- und Produktprofil über den nachhaltigen Erfolg am Markt. Dabei erstreckt sich die Erlebniswelt eines Kunden über sämtliche «Touchpoints» einer Marke.
Über viele solche Kontaktpunkte wird schliesslich das Markenerlebnis gespeichert, und die Zufriedenheit des Kunden steigert oder verringert sich. Die zentrale Frage lautet also: Wo und wie erleben Kunden die Confiserie Sprüngli heute – und in Zukunft? Vom Erstkontakt über den Kauf bis hin zum After-Sales-Service muss demnach alles so strukturiert werden, dass optimale Synergieeffekte erzielt werden können, um mit einem geschlossenen Gesamtauftritt die Präsenz des Images, aber auch der Qualitätswerte der Confiserie Sprüngli zu verankern.
Das nächste Mal in Zürich:
Geniessen Sie die Atmosphäre und
gönnen Sie sich doch mal eine Auszeit
auf der heimischen Bahnhofstrasse und trinken
Sie gemütlich einen Kaffee bei Sprüngli.
Im Sommer lädt das Boulevard-Café auf einen
leckeren «Coupe Sprüngli» oder einen leichten
Salat am Mittag ein. In der edlen Café-Bar
am Paradeplatz ist zudem eine internationale
Stimmung garantiert.
Und sicher, genau dazu gehören auch – wie beim eingangs genannten Beispiel der Wassermarke – die Verpackungen. Jedoch nicht nur. Und schon gar nicht ein damit gestiegener Preis. Viel mehr gehören dazu sowohl die Produktausstellungen am Verkaufspunkt als auch das Beratungsgespräch durch die Verkäuferinnen und Verkäufer im Geschäft oder am Telefon. Dazu kommen die Broschüren, die Inserate und natürlich immer mehr auch die Website sowie ganz klar die Social-Media-Kanäle wie auch eine aktive Suchmaschinenoptimierung.
Sicher, die Aufzählung ist noch lange nicht fertig und könnte noch dutzende von Touchpoints anfügen – über Sponsoring bis Events. Doch schon aufgrund der jetzt genannten Markenelemente kann jeder selbständig und einfach verstehen, dass Markenwerte kaum über einen hohen Preis erlebbar werden. Schon gar nicht nachhaltig. Ganz im Gegenteil ist es gefährlich, wenn die Konsumenten ein «It-Piece» hypen, ohne den wahren Wert des Produktes zu kennen. Genauso gefährlich ist es, wenn «Influencer» einen «wahre Werte» hypen und solche Strukturen plötzlich überrannt werden. Beide Szenarien haben etwas Unwirkliches.
Vielmehr neige ich immer mehr dazu, zu empfehlen, dass der wahre und nachhaltige Erfolg einer Marke nur dann kommt, wenn er natürlich heranwachsen kann. So wird aus einer anfänglichen Verliebtheit zu einem Brand eine wahre und loyale Liebe. Wie steht es doch treffend in einem knappen Post auf Sprüngli’s Facebook-Seite: I Love You, Sprüngli!
Viel mehr als Makrönchen
Neben den Luxemburgerli umfasst das täglich frische Angebot unwiderstehliche Pralinés und Truffes sowie einzigartige Tortenkreationen, saisonale Spezialitäten und Geschenkideen für jede Gelegenheit. Dabei werden alle Produkte seit über 180 Jahren tagtäglich aus den besten Zutaten mit Liebe und Begeisterung von Hand hergestellt. Von den Rohstoffen und der Verarbeitung über die Verpackung bis zur Präsentation im Laden und der Beratung im Verkauf – das Rezept von Sprüngli heisst höchste Qualität. Alle Mitarbeiter sind mit grossem Engagement dabei, ihren Kundinnen und Kunden ein einmaliges Erlebnis zu bieten.