Infrastruktur als Basis des globalen Wirtschaftens
Häfen, Flughäfen, Mautstrassen, Stromleitungen und Fernmeldetürme sind elementar für die Grundbedürfnisse unseres täglichen Lebens. Sie decken unseren Bedarf an Wasser, Licht und Wärme, gewährleisten den Transport von Menschen und Gütern und verbinden die Welt über Telekommunikationsund Datensysteme.
So überrascht es nicht, dass die Entwicklung der Infrastruktur der Schlüssel für die Erholung nach einer Pandemie ist. In vielen Ländern sind Investitionen in diesem Bereich nun offiziell ein Geschäft erster Ordnung. Schon bevor Covid-19 die Grundfeste des globalen Wirtschaftens erschütterte, wuchs die Nachfrage nach Infrastrukturen ins Unermessliche: Schätzungen zufolge werden zwischen 2016 und 2030 Investitionen in Höhe von 90’000 Milliarden Franken benötigt. Viele Staaten überlassen die Realisierung und Bewirtschaftung ihrer Infrastruktur der Privatwirtschaft, was zu einem grossen Becken von Opportunitäten führt.
Globale Entwicklungen beeinflussen Infrastruktur-Investitionen
Während die «New Economy» im Jahr 2020 die Aufmerksamkeit der Investorinnen und Investoren genoss, ist es nun an der Zeit, sich wieder auf die «Essential Economy» zu konzentrieren. Zahlreiche kürzlich gestartete Regierungsinitiativen auf der ganzen Welt lenken massive Investitionen in langfristige Infrastrukturprogramme, wie den EU Recovery and Resilience Plan, China Net Zero Carbon 2060, die US Covid Relief Bill oder die Australia Electricity Infrastructure Roadmap. In alternde Infrastrukturanlagen muss laufend investiert werden, um Sicherheit, Effizienz, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit zu verbessern.
Der grüne Wandel erfordert zudem Investitionen in das Erzeugen erneuerbarer Energien sowie die Speicherung von Energie, Erdgas und Wasserstoff. Unsere vernetzte Welt mit einem exponentiellen Anstieg von Sensoren für Smart Mobility, Smart Living und Smart Logistics führt zu einer Datenexplosion. Diese muss von Unternehmen, die Datenübertragung, -verarbeitung und -speicherung anbieten, infrastrukturell zuerst einmal friktionslos bewältigt werden. Und das erfordert enorme Investitionen. Die Anlageklasse bietet vorhersehbare Finanzströme, deren Cashflows durch ein langfristiges, vertraglich festgelegtes, inflationsgebundenes Umsatzwachstum unterstützt werden, das eine Absicherung gegen die steigende Inflation bieten kann.
Keine Rohstoff-Engagements
Ob Erdöl, Gold, Kupfer oder Kaffee – Anlegerinnen und Anleger können in unzählige Rohstoffe investieren. Zwar unterliegen sie mitunter starken Schwankungen. Zugleich können Energieträger und andere Rohstoffe, wenn sie nur einen kleinen Teil eines Wertpapierdepots ausmachen, eine stabilisierende Wirkung entfalten. Denn Rohstoffe können sich gegenläufig zu anderen Anlageklassen entwickeln.
Diversifikation optimal umsetzen
Ein gut diversifiziertes Portfolio kann sich aus Einzeltiteln oder Kollektivanlagen (Fonds, ETFs) zusammensetzen. Einzeltitel erlauben es, marktführende Unternehmen mit Preisfestlegungsmacht und soliden Margen zu selektieren. Dabei handelt es sich um unterschiedliche Geschäftsmodelle. Die Diversifikation mittels Aktien von AXA und Zürich funktioniert nicht, nur die echte Diversifikation zeigt einen echten Nutzen. Die Kombination von Aktien aus möglichst verschiedenen Märkten mit möglichst unterschiedlicher Ausrichtung wirkt sich positiv auf das Risiko und die Rendite eines Portfolios aus.
Historische Perspektiven bewahren
In früheren Krisenzeiten, als hochwertige Staatsanleihen noch mit Coupons von 5 % versehen waren, haben sie sich in schlechten Zeiten als Puffer erwiesen und sich gegenläufig zu Aktien entwickelt. Im Frühjahr 2020, als die inzwischen negativ rentierenden Staatsanleihen aus der Schweiz und aus Deutschland in die Corona-Krise schlitterten, erlitten diese ebenfalls schmerzhafte Kurseinbussen, vor allem die Langläufer unter ihnen. Eine einfache Portfoliostruktur, die aus liquiden Aktien und hochwertigen Obligationen besteht, ist nicht mehr optimal diversifiziert. Vielmehr benötigt man eine zusätzliche Diversifikation von weiteren Anlageklassen wie Immobilien, Infrastruktur sowie Privatmarktanlagen.
Zu guter Letzt
Am Ende gilt es, das Anlagerisiko des Portfolios im Griff zu haben und es mit der individuellen Risikofähigkeit und Risikobereitschaft in Einklang zu bringen. So muss oftmals in einzelnen Bausteinen gedacht werden. Zentral bleibt die zugrundeliegende Auslegeordnung über die haushaltsbezogenen Cashflow-Ströme: Erwerbs- und Renteneinkommen, sichere und volatile Kapitalerträge sowie der Zweck der einzelnen Vermögensbausteine.